LogiToolkit

Forschungsprojekt LOGI-TOOLKIT

Aufgabenstellung

Das webbasierte LOGI-TOOLKIT soll bei Planung, Verwaltung und Immobilienentwicklung unterstützen, indem es bereits in frühen Phasen von Planungsprozessen logistische Maßnahmen berücksichtigt. Langfristig wirksame und kostenintensive Planungsfehler können damit vermieden und wichtige Schritte zur Effizienzsteigerung in der städtischen Logistik gesetzt werden. Die wesentliche Projektziele sind:

  • Ableitung konkreter Erfolgs- und Umsetzungsparameter für logistische Maßnahmen (Dimensionierung, Kapazität, anfallende Lieferungen, Kosten- & Betreiberstruktur, Flächenbedarf, Einzugsbereiche, Umsetzungszeiträume, Skalierung, Interessensgruppen, Einbindungszeitpunkte, etc.),
  • Identifikation konkreter Herausforderungen von Kommunen hinsichtlich der Logistikplanung im Stadtviertel/Quartier,
  • Entwicklung eines webbasierten, offen zugänglichen und erweiterbaren Toolkits zur Bedarfsabschätzung und Logistikplanung im Quartier, das auf verschiedenen Ebenen des Planungsprozesses Logistikmaßnahmen bewertet und damit wertvolle Planungsgrundlagen liefert.

Das LOGI- TOOLKIT und die darüber verbesserte Verknüpfung von Stadtplanung mit Logistikplanung erlaubt es, die Abläufe im Gütertransport nach ökologischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten zu gestalten. Die Umweltfreundlichkeit der Transporte kann erhöht, die städtischen Infrastruktur besser an verschiedene Bedürfnisse von Bürger*innen angepasst, eine Emissionsreduktion sowie positive Effekte auf die Gesundheit erreicht werden.

Arbeitsschritte

Recherchen über aktuellen Stand und Trends (automatisierte Zustellungen, Wachstum Güter-/Wirtschaftsverkehr, neue Lieferketten, CO2-Steuer, etc.) zur Logistik im Stadtquartier sowie Interviews mit Interessensgruppen und Betroffenen (z.B. Wohngenossenschaften, Mülldiensten) liefern die Wissensbasis, um bereits bestehende oder angedachte nachhaltige Maßnahmen für Verbesserungen zu identifizieren sowie neue Vorschläge zu erarbeiten. Eine Auswahl an Maßnahmen wird im Detail untersucht und darauf aufbauend nützliche Kennwerte ermittelt. Künftige Nutzer*innen und Stakeholder sind in wesentliche Schritte des Projektes eingebunden, damit ihre Bedürfnisse (z.B. über User-Stories) gut abgebildet werden können. Dies bildet die Grundlage für das LOGI-TOOLKIT, indem es Fragen zu Benutzer*innenschnittstellen, Datenquellen (z. B. Geodaten), Algorithmen (zur Auswertung oder für Simulationen) und zur Datenaufbereitung und -visualisierung klärt. In der Umsetzung werden moderne Methoden der Softwareentwicklung (z.B. „rapid prototyping“) verwendet. Außerdem wird das Toolkit anhand von drei Fallbeispielen (Wien Aspern Seestadt, St. Pölten, Graz) getestet und weiterentwickelt.

Ergebnisse

Bisherige Projekte und Forschungsarbeiten zur städtischen Logistik setzen oft auf Insellösungen und berücksichtigen nur einen oder einige wenige Aspekte. Eine zukunftsfähige, nachhaltige Logistikplanung benötigt aber eine ganzheitliche Betrachtung. Mit der in dem vorliegenden Projekt entwickelten Plattform LOGI-TOOLKIT soll das möglich werden. Sie erleichtert es, logistische Prozesse in den unterschiedlichen Phasen der Planung eines Stadtquartiers zu berücksichtigen. Damit liefern wir eine wertvolle Planungsgrundlage für die Integration von Logistik in die Stadt- und Quartiersplanung. Dies stellt nicht nur die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen sicher, sondern sorgt auch für einen Reduktion von Emissionen und Immissionen und eröffnet Möglichkeiten für einen effizienteren und nachhaltigeren Umgang mit Energie und Ressourcen. Daneben wird das im Projekt erarbeitete Wissen gebündelt und verfügbar gemacht. Dies umfasst eine Sammlung von logistikrelevanten, quartierswirksamen Daten (Güteraufkommen, Güterstruktur, Nutzer*innenakzeptanz, etc.) und Maßnahmen (Umsetzungskriterien, Kostenschätzung, Einzugsbereiche, etc.), welche die Grundlage für weitere Planungsinstrumente bilden können.

Auftraggeber
Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Projektzeitraum
2022 - 2024

Einwohnerzahl
ca. 9 Mio.

Untersuchungsgebiet
Österreich